Ein Leben ohne optische Brille oder Kontaktlinsen – dieses Versprechen klingt für viele Menschen mit einer Sehschwäche auf den ersten Blick verlockend. Monovision wird oft als praktische Lösung angepriesen, um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren und damit unabhängig von Sehhilfen zu werden. Bei dieser Form der Sehkorrektur wird ein Auge – meist das dominante Auge bzw. das sogenannte Führungsauge – primär für die Fernsicht, das andere auf die Nahsicht optimiert.
Das Sehen mit zwei Augen – das sogenannte Binokularsehen – ermöglicht es uns, die Welt in drei Dimensionen wahrzunehmen und ist entscheidend für die Tiefenwahrnehmung, die räumliche Orientierung und das koordinierte Zusammenspiel unserer Augenbewegungen. Nur wenn beide Augen harmonisch zusammenarbeiten und ähnlich scharfe Bilder auf der Netzhaut liefern, kann das Gehirn die visuellen Eindrücke effizient und in Echtzeit verarbeiten.
Schon minimale Unstimmigkeiten – wie unterschiedlich große Netzhautbilder, unpassende Sehhilfen oder ein latentes Schielen – sorgen dafür, dass das Gehirn beim Verarbeiten von visuellen Eindrücken auf Hochtouren läuft.
Störungen in diesem fein abgestimmten System, wie sie bei Monovision auftreten, beeinträchtigen das 3D-Sehen und äußern sich in Schwierigkeiten bei der räumlichen Wahrnehmung. Erfahrungsberichte von Betroffenen schildern dabei oft Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme und Lernschwierigkeiten (Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten und Legasthenie) oder Koordinationsprobleme, besonders in Ballsportarten.
Bei einer Star-Operation wird, vereinfacht gesagt, die trübe Augenlinse durch eine künstliche, transparente Linse ersetzt. Sollten Sie sich dabei für Monovision entscheiden, kann dies gravierende Auswirkungen auf die visuelle Verarbeitung Ihrer Augen nach der Operation und Nachteile für Sie haben.
Insbesondere ältere Menschen, die häufig von derartigen Eingriffen betroffen sind, erleben eine spürbare Beeinträchtigung ihrer Mobilität und Sicherheit.
Fast alle Sportarten erfordern ein hohes Maß an räumlicher Wahrnehmung und Koordination, die durch Monovision signifikant reduziert wird. Dies kann zu einer verzögerten Reaktion auf Bewegungen und Distanzen führen, was nicht nur die Leistungen, sondern auch die Sicherheit beeinträchtigt. Davon betroffen sind fast alle Sportarten wie Radfahren, Tennis, Schwimmen, Laufen aber auch Bergwandern.
Monovision erschwert das Einschätzen von Ballflugbahnen, Hindernisdistanzen oder der Beschaffenheit von Spielflächen (wie z.B. dem Grün im Golfsport) erheblich oder macht es sogar unmöglich.
Wahrnehmungsstörung infolge der Korrektur von starker Fehlsichtigkeit, bei der im Randbereich der gelaserten Fläche Lichtreflexionen und unkontrollierbare Streueffekte auftreten können.
In Verbindung mit Monovision führt dies zu einer erheblichen Beeinträchtigung in der Wahrnehmung und stellt ein erhöhtes Risiko im Straßenverkehr als auch beim Sport dar. Außerdem kann die unterschiedliche Abbildung von visuellen Eindrücken in beiden Augen Größenunterschiede der Netzhautbilder verursachen. Das Gehirn ist dann gezwungen, zwei verschieden große und möglicherweise unterschiedlich kontrastreiche Bilder zu verarbeiten – das verursacht einen unnötigen Mehraufwand und beeinflusst Konzentration, Koordination und Sicherheit negativ.